Bei fast allen meinen Gesprächen mit Banken und anderen Akteuren auf den Finanz- und Kapitalmärkten stelle ich fest: Die Bedeutung des Finanzplatzes Frankfurt für die Metropolregion Rhein-Main, Hessen und Deutschland wird von der Politik oftmals sträflich unterschätzt, gar seit der Finanzkrise in 2008 mit Misstrauen beäugt. Bei der gestrigen Tafelrunde mit Hubertus Väth Geschäftsführer der „Stimme des Finanzplatzes“, Frankfurt Main Finance bekräftigte sich für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Frankfurter Gesellschaft, Villa Bonn: Der Finanzplatz spielt nicht nur eine elementare Rolle für den Wohlstand unseres Landes, er wird auch das Instrument schlechthin für die Transformation unserer Wirtschaft in die Nachhaltigkeit sein. Gut, dass mit dem International Sustainability Standard Board (ISSB) sich eine Institution für Frankfurt als Sitz entschieden hat, die globale Strahlkraft auf eine ganze Branche entfalten kann.
„Ökonomische Perspektiven für Deutschland: Was jetzt zu tun ist.“ Dr. Gertrud Traud, Chefvolkswirtin der Helaba, plädiert leidenschaftlich bei der Liberalen Tafelrunde in der Villa Bonn für Markt und Freiheit. Dabei verdeutlichte sich: Unserem Land fehlt es nicht an einem soliden wirtschaftlichen Fundament. Mit unserer schlagkräftigen Industrie und einem starken Mittelstand, der sich bis in die Tiefen des ländlichen Raumes zieht, sind wir wettbewerblich gut gerüstet. Vielmehr sind es strukturelle Probleme statt konjunkturelle Risiken, die unseren Wohlstand gefährden. Während andere Länder im „Hands-on“ zuerst die Chancen sehen, verzetteln sich deutsche Entscheidungs- und häufig leider auch Bedenkenträger mit bürokratischen Hürden und einer tiefen Grundskepsis, wenn gar Feindlichkeit gegenüber wirtschaftlicher Wertschöpfung. Dabei sollte gerade diese das Gebot der Stunde sein.
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